[Fr] Schmutziger Sieg in letzter Sekunde

Ostsachsenliga, Frauen                                                                                                                                                                

17.10.2021     

HSG Obergurig-Cunewalde vs. SSV Stahl Rietschen

                      25 (16)       :       26 (11)

 

Am vergangenen Sonntag zur Mittagszeit um 13:00 Uhr bat die HSG Obergurig-Cunewalde zu Tisch. Die Ladys freuten sich über den Hallenwechsel ein paar Tage zuvor, denn nicht wie geplant in Bautzen, fand das Spiel in Cunewalde statt und somit war das Kleben erlaubt. Auch die Gegner waren nach dem Blick auf die Tabelle als nicht zu stark einzuschätzen. Ein Pflichtsieg meinte man also…

Auf der Platte angekommen schienen die Ladys mit dem tropischen Klima noch etwas überfordert und die Mittagsmüdigkeit tat ihr Übriges. Der Start wurde somit komplett verpennt und so sahen sie sich bereits nach 5 Minuten mit 4:1 im Hintertreffen. Bis in Minute 10 konnten die Gastgeberinnen ihren Vorsprung halten, danach schienen die Stahl-Mädels allmählich aufzuwachen und drehten das Spiel mit einem 5:0-Lauf auf ein 6:8. Dieser kleine Zwischenspurt war nur leider nicht von Dauer. In der Abwehr fehlte die Absprache untereinander und im Angriff schlossen die Damen zu schnell und zu kopflos ab. In dieser Schwächephase setzte nun die HSG zum Sprint an. Das Resultat? Ein 7:0-Lauf der Hausherrinnen und damit wieder ein 5 Tore Rückstand für die Stahlwölfinnen. Vor der Pause ließen die Ladys nach und nach gewähren und gingen mit einem 16:11 sowohl wütend als auch geknickt in die Kabine.

In der emotional sehr aufgeladenen Halbzeit wurde mehr als deutlich, dass jetzt aufwachen angesagt war. Aus einer defensiven 6:0 sollte eine offensivere 5:1 Abwehr werden, um die Würfe aus dem Rückraum zu unterbinden.  Der Kampfgeist war nach wie vor zu spüren, denn bekanntlich war noch nichts verloren und die Phrase „Ein Handballspiel hat 60 Minuten“ sollte heute noch Bedeutung finden.

Zurück auf dem Feld zeigten sich die Mädels wie ausgewechselt. In der Abwehr wurde wesentlich wacher agiert und sich die Bälle hart erkämpft. Bis zur 38. Minute konnten sich die Gäste annähern und den Anschlusstreffer erzielen (16:15). Kurze Unaufmerksamkeiten sorgten jedoch für dafür, dass sie sich schon eine Minute später wieder mit 18:15 im Hintertreffen sahen. In den nächsten Minuten wurde um jeden Ball hart gekämpft, alle Kräfte mobilisiert und mit viel Zug zum Tor der Abschluss gesucht. Abermals schafften es die Ladys die Partie zu ihren Gunsten zu drehen und sich in Minute 46 sogar mal mit 2 Treffern abzusetzen. Doch zu früh gefreut, die HSG-Damen waren sehr agil und wollten die Punkte um jeden Preis in ihrer Halle behalten. 21:21 und noch 10 lange Minuten zu spielen. Wieder einmal hatten die Hausherrinnen das Momentum auf ihrer Seite und gingen mit 23:21 in Front.  Diesen Mini-Vorsprung konnten sie auch bis in Minute 58 mitnehmen. Danach passierte das, womit wohl keiner mehr gerechnet hätte. Die Ladys zündeten den Turbo, die HSG dezimierte sich durch Zeitstrafen selbst. 90 Sekunden vor Schluss dann der Anschlusstreffer. 30 Sekunden vor Schluss der Ausgleich durch Aline Prange. Die HSG im Ballbesitz, nimmt ihre Hüterin raus und bringt eine Feldspielerin mehr, um die doppelte Unterzahl auszugleichen. Rietschen erkämpft sich den Ball, Katharina Günther sieht das leere Tor – wirft und trifft 2 Sekunden vor Abpfiff. Die Freude riesig, die Tränen flossen auf beiden Seiten. Ein Handballspiel hat 60 Minuten!

Rietschen spielte, kämpfte und siegte mit:

Schuster (im Tor), Westpfahl, Günther (3), Meier M. (3), Dörwald (9/2), Adolph, Hentschel (1), Hilke (4), Meier A. (1/1), Klippel (1), Prange (4)